Die EEG-Umlage für 2021 sinkt erwartungsgemäß auf 6,5 Cent je kWh. Das teilten die vier deutschen Übertragungsnetzbetreiber mit. Damit liegt die Umlage leicht unter dem aktuellen Wert von 6,75 Cent. Ohne einen Bundeszuschuss in Milliardenhöhe wäre das aber nicht möglich gewesen. So schießt der Bund 10,8 Milliarden Euro dazu.
Sonst wäre laut Unterlagen die EEG-Umlage um 9,65 Cent angestiegen, was die Strompreise für Privatkunden 2021 erheblich verteuert hätte. Grund für den eigentlichen Anstieg ist die Coronakrise. Sie führte zum einem zu einem Einbruch der Stromnachfrage und zum anderen zu einem Rückgang der Börsenpreise für Strom. Die Netzbetreiber sehen 2020 einen Durchschnittspreis von nur 2,7 Cent je kWh, ein Drittel weniger als 2019. Das führt dann automatisch wegen der steigenden Differenz zur Höhe der EEG-Vergütungen zu einem negativen Saldo im EEG-Konto der Betreiber. Das lag zum 30. September 2020 bei rund vier Milliarden Euro.
In der Prognose für 2021 rechnen die Netzbetreiber mit einem Anstieg der Börsenstrompreise auf durchschnittlich 4,06 Cent je kWh. Die Zahlungen an Betreiber von Photovoltaikanlagen werde bei 10,6 Milliarden Euro liegen. Ferner erwarten sie einen weiteren Ausbau der erneuerbaren Energien um rund 5 Gigawatt. Dadurch steige die Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien um rund 3 Mrd. kWh auf über 228 Mrd. kWh.
EEG-Umlage 2022 bei nur noch sechs Cent
Laut Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier werde „die EEG-Umlage in den kommenden Jahren durch Einnahmen aus der neuen nationalen CO2-Bepreisung entlastet. Steigen diese Einnahmen,steigen auch die Entlastungen beim Strompreis“, sagte er. „Im nächsten Schritt werden wir die Umlage 2022 auf 6 Cent je kWh senken.“ In der Regierungskoalition gibt es aber auch Vorschläge, die EEG-Umlage perspektivisch auf Null zu bringen.
Der Bundesverband Erneuerbare Energie begrüßte zwar, dass sich die beschlossene Deckelung nun positiv auf die Bezahlbarkeit der Stromkosten und auf die Energiewende auswirke. „Um die niedrigen Strombörsenpreise auszugleichen, die die EEG-Umlage steigen lassen, sind aber bessere Maßnahmen vorhanden“. So kommentierte BEE-Präsidentin Simone Peter. Eine Finanzierung der Industrieprivilegien über den Bundeshaushalt könnte die EEG-Umlage außerdem deutlich senken. Bisher würden die Kosten auf einen Teil der Verbraucher. „Zusätzlich würde eine deutliche Anhebung der CO2-Preise zu einer Erholung der Börsenstrompreise führen. Mit diesen Maßnahmen könnte ein Teil der durch die Bundesregierung vorgenommenen Finanzierung aus dem Bundeshaushalt vermieden werden“, so Peter weiter.
15.10.2020 | Autor: Oliver Ristau
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